Oberschenkelstraffung
Schlaffe Oberschenkelhaut kann mehrere Gründe haben. Zunehmendes Alter sowie starke Gewichtsabnahmen können das komplexe Netzwerk aus Haut, Fett- und Bindegewebe nachhaltig verändern. Oftmals zeigen sich dann hängende Haut-Weichteil-Überschüsse an den Innenseiten der Oberschenkel, die durch Sport und andere konservative Maßnahmen nicht mehr rückgängig gemacht werden können, da das Bindegewebe zu stark geschädigt ist und die Haut sich nicht mehr zurückbilden kann.
Dabei ist schlaffe Oberschenkelhaut nicht nur ein ästhetisches Problem. Durch vermehrte Reibung kann die Haut gereizt werden, sodass Bewegung und sportliche Aktivitäten gemieden werden. Ist der Leidensdruck zu groß, können je nach Untersuchungsbefund eine horizontale oder vertikale Oberschenkelstraffung in Erwägung gezogen werden. Durch diese beiden Techniken der Oberschenkelstraffung können in der Regel sehr gute Straffungsergebnisse für leichte als auch schwere Ausprägungen erzielt werden. Dies gelingt allerdings nur unter Inkaufnahme von Narben, die entweder horizontal im Bereich der Leiste oder vertikal entlang des inneren Oberschenkels verlaufen. Welches Verfahren für Sie am ehesten in Betracht kommt, kann nur nach einer persönlichen Untersuchung beurteilt werden, da hier verschiedene Faktoren berücksichtigt werden müssen.
Müssen Oberschenkelstraffungen häufig bei Lipödempatienten durchgeführt werden?
Interessanterweise sind Oberschenkelstraffungen nach Lipödembehandlungen nur selten notwendig. Vor allem bei jungen Patientinnen bildet sich die Haut nach den Liposuktionen sehr gut zurück und eine chirurgische Oberschenkelstraffung ist somit nicht mehr nötig. Bei ausgeprägteren Lipödemen reicht oftmals die Kombination aus Lipokürettage und Laser (LEONARDO-Diodenlaser von biolitec) aus, um eine spätere Straffungsoperation zu vermeiden (siehe Lipödem). Bei sehr fortgeschrittenen Lipödemen sind die Haut und das Bindegewebe allerdings schon zu stark geschädigt, sodass sich die Haut nach den Liposuktionen nicht mehr zurückbilden kann. Sollten diese Hautüberschüsse stören, kann eine Oberschenkelstraffung (dann meistens mit vertikaler Schnittführung) als Option in Betracht gezogen werden.
Kann man auch mittels Laser eine Oberschenkelstraffung durchführen?
Nach starken Gewichtsabnahmen sind in der Regel sind die Falten bzw. Hautüberschüsse an den Oberschenkeln zu groß, als dass sie allein durch den Laser behandelt werden können. Da es aber auf die Ausprägung der Falten ankommt, kann man das letztendlich nur nach einer persönlichen Untersuchung beantworten. Bei geringer ausgebildeten Falten, kann auch die Behandlung mit dem Laser ausreichend sein.
Was ist nach einer Oberschenkelstraffung zu beachten?
Damit die Wunden gut abheilen, ist es wichtig sechs Wochen auf Sport zu verzichten und eine geeignete Kompressionshose zu tragen.
Kann man statt einer chirurgischen Oberschenkelstraffung auch die „Fett-weg-Spritze“ (Injektionslipolyse) nutzen?
Die sogenannte „Fett-weg-Spritze“ oder Injektionslipolyse eignet sich vor allem für die Behandlung kleinerer Fettdepots. Die darin enthaltene Desoxycholsäure und das Phosphatidylcholin führen zu einem Abbau (Apoptose) der Fettzellen. Zusätzlich kommt es zu einer leichten Entzündungsreaktion, die die Bildung von Bindegewebe fördert und somit zu einer gewissen Straffung beiträgt. In den USA ist die „Fett-weg-Spritze“ Kybella für die Behandlung des Doppelkinns zugelassen: Denn genau hier ist eine Kombination aus Fettabbau und Straffung gewünscht. Im Oberschenkelbereich kann man sie zwar für umschriebene Fettvermehrungen benutzen, aber für größere Bereiche ist sie weniger geeignet, da hierfür sehr viele Sitzungen notwendig wären und der Straffungseffekt nur begrenzt ist.