Bauchdeckenstraffung (Abdominoplastik)
Die Bauchdecke kann durch Schwangerschaften oder größere Gewichtsschwankungen im Laufe des Lebens stark gedehnt werden. Als Folge daraus überdehnen oder zerreißen die Bindegewebsfasern in der Haut und verhindern, dass sich das Gewebe nach einer Dehnung wieder zurückziehen kann. Auch die Bauchmuskulatur und besonders das Bindegewebe zwischen den geraden Bauchmuskeln (Rektusfaszie) sind diesen Veränderungen unterworfen (Bsp. Rektusdiastase). Die Beschaffenheit des Bindegewebes ist sowohl von der genetischen Disposition als auch von der Art der Lebensführung abhängig.
Reduziert man starkes Übergewicht bis hin zu normalem Gewicht, kann es zudem zu einer sogenannten Schürzenbildung kommen. Dabei überlappen Haut und Unterhautfettgewebe am Unterbauch und hängen herunter. Diese Form des Hängebauches ist auch nicht mehr mit reichlich Sport oder einer bewussteren Ernährung in den Griff zu bekommen.
Auch diesen Patientinnen und Patienten kann mit einer Bauchdeckenplastik / Bauchstraffung geholfen werden. Der Bauch wirkt wieder gestraffter und attraktiver – oftmals der Grund für mehr Selbstwertgefühl und Attraktivität.
Durchführung der Bauchdeckenplastik / Bauchstraffung
Lange Zeit hat man bei einer Bauchdeckenplastik nur das überschüssige Hautfettgewebe entfernt, ohne die Aufmerksamkeit auf eine mögliche Korrektur einer Rektusdiastase und Verstärkung der Bauchmuskulatur zu richten. Außerdem spielte der ästhetische Aspekt in der Vergangenheit eine weitaus geringere Rolle als heute.
- Die Bauchdeckenplastik / Bauchstraffung wird unter Vollnarkose durchgeführt.
- Hierbei wird oberhalb der Schamgrenze ein horizontaler Schnitt von Beckenknochen zu Beckenknochen durchgeführt. Zudem wird der Bauchnabel von der ihn umgebenden Haut abgetrennt.
- Anschließend wird das gesamte Hautgewebe im Operationsfeld von der Bauchdecke abgetrennt und das unterliegende Muskelgewebe gestrafft. Der Nabel wird in seine neue, höhere Position eingebracht und vernäht.
- Liegt eine sogenannte Hautschürze vor, wird diese mit dem Verlauf der Schamgrenze vom übrigen Gewebe abgetrennt. Die gesamte Schnittführung erfolgt nach Möglichkeit so, dass spätere Narben vom Hosenbund verdeckt werden. Alle Hautnähte erfolgen versteckt mittels Intrakutannaht mit einem selbstauflösenden Faden.
In den ersten 12 bis 24 Stunden können über Drainagen Blut und Wundsekrete abfließen. Nach 24 bis 48 Stunden werden die Drainagen entfernt. Näheres erfahren Sie zu diesem Thema im Beratungsgespräch.
Was muss man nach der Bauchdeckenstraffung beachten?
Im Anschluss an eine Bauchdeckenplastik / Bauchstraffung legen wir einen Wundverband an und überziehen diesen mit einem Kompressionsmieder. Das Kompressionsmieder soll sechs Wochen lang Tag und Nacht getragen werden. Es bewirkt die flächenhafte, innere Vernarbung zwischen Bauchdecke und Muskulatur.
Während dieser Zeit sollen körperliche Anstrengungen, Sport, Saunabesuche und Sonnenbäder vermieden werden. Leichte Bewegungen wie Spaziergänge oder ähnliches dienen allerdings der Thromboseprophylaxe. Kontrolluntersuchungen werden in regelmäßigen Abständen individuell geplant.
Mit welchen Risiken und Nebenwirkungen muss nach der Bauchdeckenplastik / Bauchstraffung gerechnet werden?
Eine Bauchdeckenplastik / Bauchstraffung gehört zu den größeren plastisch-chirurgischen Eingriffen. Somit können natürlich, wie bei jedem operativen Eingriff, verschiedene Komplikationen auftreten. Hierzu zählen mögliche Infektionen oder Nachblutungen. Diese sind jedoch äußerst selten und während der OP oder durch eine entsprechende Nachbehandlung gut in den Griff zu bekommen. Während des persönlichen Beratungsgespräches werden wir Sie ausführlich über mögliche weitere Risiken aufklären.